Gas- und Chemikalientanker
1961 lieferte die MEYER WERFT den ersten Gastanker ab, die KIRSTEN THOLSTRUP, 60 Meter lang und mit einem Ladevolumen von 900 Kubikmetern noch relativ klein, zumindest für heutige Maßstäbe. Doch die KIRSTEN THOLSTRUP eröffnete der Werft ein völlig neues Geschäftsfeld: Fortan wurden in Papenburg Gastanker für deutsche, niederländische, dänische, schwedische, britische und russische Reedereien gebaut. In den 1990er Jahren stammten weltweit rund 20 Prozent aller Spezialschiffe für den Gastransport aus Papenburg.
Gase lassen sich am besten im flüssigen Zustand transportieren, und diesen Aggregatzustand erzielt man durch Kühlung oder Kompression. Daher ist im Rumpf der schwimmenden Riesen reichlich komplexe Technik verbaut: robuste Tanks, in denen die flüssige Ladung heruntergekühlt oder unter Druck gesetzt werden kann, Kühl- und Heizsysteme, Ladepumpen und Tankwaschanlagen. Zusammen mit den umfangreichen Rohrleitungssystemen verwandeln sie die Schiffe in schwimmende Chemiefabriken.
Unsere drei Werftstandorte gelten seit langem als Spezialisten für den Bau von Flüssiggas-, Flüssigerdgas- und Chemikalientankern. Weit über 50 haben wir bis zum heutigen Tag auf der MEYER WERFT, der NEPTUN WERFT und auf unserer finnischen Werft MEYER TURKU gebaut. Der größte auf der MEYER WERFT gebaute Gastanker – die DONAU – hat ein Ladevolumen von 30.000 Kubikmetern. 2013 haben wir die CORAL ENERGY und 2018 die CORAL ENERGICE an die niederländische Reederei Anthony Veder abgeliefert: Gastanker, die mit besonders umweltfreundlichen Dual-Fuel-Motoren ausgestattet sind. Bei dieser innovativen Antriebstechnik dient das transportierte Flüssiggas gleichzeitig als Treibstoff. Dadurch werden extrem niedrige Abgaswerte erreicht, die das fast 164 Meter lange Schiff CORAL ENERGICE zu einem der umweltfreundlichsten seiner Art machen.