Forschungsschiff SONNE
Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete es bei ihrer Taufe als „schwimmendes Wunderwerk“: das Forschungsschiff SONNE, eines der modernsten und am besten ausgerüsteten Forschungsschiffe der Welt.
Baubeginn für das Projekt war am 4. Dezember 2012, zuvor hatte sich die Tiefseeforschungsschiff GmbH, ein Zusammenschluss der Bremer Reederei RF Forschungsschifffahrt und der MEYER WERFT, in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Die Kosten in Höhe von 124,4 Millionen Euro übernahm zu 90 Prozent das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die norddeutschen Bundesländer investierten zusammen 10 Prozent.
Nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit wurde die 116 Meter lange und 20,60 Meter breite SONNE ausgedockt und nach Erprobungsfahrten auf Nord- und Ostsee am 11. Juli 2014 von Angela Merkel getauft.
Seitdem hat sich das „schwimmendes Wunderwerk“ bewährt. Hervorzuheben sind die Aggregate im Maschinenraum: Sie sind so gelagert, dass sie kaum Schwingungen an den Schiffsrumpf abgeben – so kann die SONNE besonders leise und vibrationsarm fahren und die Echolotuntersuchungen werden nicht gestört. Zudem verfügt das Tiefseeforschungsschiff über sieben leistungsstarke Krane, einen Tauchroboter und über ein System zur punktgenauen Positionierung. Zwei große Propeller, ein drehbarer Pumpjet und Bug- und Heckstrahlruder sorgen dafür, dass das Schiff während der Forschungseinsätze exakt an Ort und Stelle bleibt.
Die SONNE bietet Platz für 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, eine 32-köpfige Besatzung und für 17 Labore auf insgesamt 600 Quadratmetern. Selbstverständlich ist sie besonders effizient, sparsam und umweltschonend, dafür wurde sie mit dem deutschen Umweltsiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet.
Haupteinsatzgebiete der SONNE sind der Indische und der Pazifische Ozean. Hier trägt sie dazu bei, Fragen in der klimabezogenen Meeresforschung und der Erforschung von Rohstoffen auf dem Meeresboden zu beantworten.