06.02.2013

Pakt für Arbeit & Innovation der MEYER WERFT

Pakt für Arbeit & Innovation der Meyer Werft
Gemeinsames Bündnis von Geschäftsleitung, Betriebsrat und IG Metall

Papenburg, 06.02.2013 – Die Unternehmensleitung der MEYER WERFT hat zusammen mit dem Betriebsrat und der IG Metall nach intensiven Verhandlungen einen Pakt für Arbeit & Innovation beschlossen, mit dem in 2013 über 50 Millionen Euro eingespart werden. Zusammen mit dem Betriebsrat und der IG Metall ist man sich einig, dass durch eine enge Zusammenarbeit eine deutliche Senkung der Kosten in den kommenden Jahren erreicht werden kann.

Erhebliche Teile der Einsparungen werden durch eine Änderung der Baustrategie und ein konsequentes Sparpaket für alle Unternehmensteile und Tochterfirmen erreicht.

Statt pauschaler Lösungen wie Gehaltskürzungen oder Wegfall von Sonderzahlungen wurde in Papenburg von den Tarifparteien gemeinsam ein intelligentes System vereinbart, dass einerseits der Senkung der Kosten aber auch andererseits den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter entgegenkommt.

Des Weiteren wird bei der Optimierung der Arbeitsprozesse verstärkt auf das Wissen der Fachkräfte vor Ort zurückgegriffen. „Denn unsere Kollegen sind sehr engagiert und durch ihr Fachwissen in der Lage einen wichtigen Beitrag zur Kostensenkung im Rahmen des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) zu erreichen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Werft zu stärken“, so der Betriebsratsvorsitzende Thomas Gelder.

Die Tarifparteien haben praktikable Lösungen gefunden, die für die nächsten zwei Jahre gel-ten und ab dem 1. März 2013 in Kraft treten. Die MEYER WERFT bietet in dem Pakt für Arbeit & Innovation ein innovatives und zeitgemäßes Arbeitszeitmodell an. Die Werft gibt ihren Mitarbeitern zukünftig damit die Möglichkeit, die Arbeitszeit an die individuelle Lebenssituation anzupassen. Dieses Modell setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen:

Lebensorientierte Arbeitszeit
Ab dem 1. Januar 2014 wird die Wahlarbeitszeit zwischen 20 und 40 Wochenstunden eingeführt.

Flexibilität
Die auch im Pakt für Arbeit & Innovation mögliche Mehrarbeit, die in ein Regelarbeitszeitkonto ohne Zuschläge fließt und das flexibel zwischen -70 und +250 Stunden schwanken kann, trägt zur Einkommens- und Beschäftigungssicherung bei. Eine Überschreitung von 150 Stunden ist nur mit Zustimmung des Kapazitätsausschusses möglich.

Mitarbeiterbeteiligung
Jeder Mitarbeiter arbeitet pro Jahr ca. 70 Stunden (20 Minuten pro Tag) ohne Entgeltanpassung. Diese Stunden dienen der Wettbewerbsfähigkeit und der Verbesserung der Standortbedingungen. Bei einem außergewöhnlich guten Jahresergebnis gibt es eine Erfolgsbeteiligung für die Mitarbeiter.

Beschäftigungssicherung
Die MEYER WERFT hat bereits im Zukunftstarifvertrag eine Beschäftigungsgarantie bis zum Jahr 2016 gegeben und möchte mit diesem innovativen Arbeitszeitmodell daran festhalten.

„Die Beschäftigten leisten in den nächsten zwei Jahren einen erheblichen Beitrag, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Gemeinsam mit der Geschäftsleitung müssen jetzt alle daran arbeiten, dass die Prozesse besser werden, damit dieser Beitrag künftig nicht mehr nötig ist“, sagte Evelyn Gerdes, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Leer-Papenburg.

Der harte internationale Wettbewerb sorgte zuletzt für einen dramatischen Preisverfall bei Schiffsneubauten und ist ursächlich für die Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es gibt zu wenige Aufträge für zu viele Werften. Die MEYER WERFT ist mit noch sechs Kreuzfahrtneubauten bis Ende 2015 vergleichsweise gut ausgelastet. „Aber wir haben zuletzt weitere interessante Projekte nicht bekommen, weil wir zu teuer waren“, so Geschäftsführer Bernard Meyer.

„Mit diesem Pakt werden wir es schaffen neue Aufträge nach Papenburg zu holen“, sind sich Bernard Meyer und Thomas Gelder einig.

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